VARM-Theorie-Lesezirkel digital
Heike Delitz macht im Rückgriff auf eine genuin französischsprachige soziologische Tradition den Gesellschaftsbegriff stark. Gerade mit dem stets als ‚Essentialist‘ verabschiedeten Émile Durkheim und in seiner Nachfolge wird ‚Gesellschaft‘ als wirksame, Subjekte und Verhalten formende Vorstellung fassbar. Es ist der fluide, veränderliche und der heterogene Charakter von Kollektiven – die Unmöglichkeit von ‚Gesellschaft‘ als Totalität oder Ganzheit –, die zur Notwendigkeit führt, eine Einheit zu behaupten und sich zu fixieren. Gesellschaft als Einheit und Identität erscheinen in dieser Perspektive als kontrafaktische, „imaginäre Institutionen“ (Castoriadis). Als solche sind sie auf Bedeutungssysteme und Materielles, nicht zuletzt auf Architekturen und Artefakte angewiesen.
In Konzentration auf die Behauptung einer Identität in der Zeit und damit verbundener Einheitsimaginationen geht es H. Delitz um eine ‚gesellschaftstheoretische Gedächtnissoziologie‘, die den Akzent ebenso auf das Imaginäre wie Materielle legt und die es gerade auch aus archäologischer Perspektive lohnt, zu diskutieren.
Heike Delitz (2020), Für eine gesellschaftstheorethische Gedächtnissoziologie, Zeitschrift für Theorethische Soziologie 1/2020, 87-103.
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VARM-Theorie Lesezirkel
Der VARM-Theorie-Lesezirkel richtet sich vor allem an junge Wissenschaftler*innen und bietet ihnen die Gelegenheit, sich intensiv mit zentralen Texten auseinanderzusetzen. Uns interessieren besonders die derzeit auch in den Altertumswissenschaften viel diskutierten Themen Zeit, Raum, Identitäten, Wissen, Praktiken und materielle Kultur. Anhand der Lektüre zentraler Texte und deren Diskussion werden theoretische und methodische Überlegungen vertieft und kritisch reflektiert.
Interessent*innen wenden sich bitte an varm-koordinator(at)uni-mainz.de