"Europäischer Archäologiepreis Joseph Déchelette" fördert zum dritten Mal exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs
In diesem Jahr wurde Marliou Nordez mit ihrer Dissertation zum Thema „The Middle Atlantic Bronze Age through the prism of jewelry: Research on body ornaments in France and neighbouring regions (15th-14th c. B.C.)“ ausgezeichnet. Die internationale Kommission war sich einig: Nordez verteidigte „in brillanterweise“ ihre Doktorarbeit an der Universität von Toulouse Jean-Jaurès und überzeugte damit unter zehn europäischen MitbewerberInnen. Die 31-jährige Nachwuchswissenschaftlerin entwickelte in ihrer Dissertation eine spezielle Methode zur Untersuchung von Schmuck, die es erlaubt, Herstellungstechnik sowie verwendete Materialien oder Rohstoffe zu spezifizieren.
Zwei weitere Nachwuchsforscher bedachte die Jury mit einer besonderen Erwähnung: Andrew Lamb (Universität Leicester, GB) erfüllte die Kriterien der Kommission mit neuen Erkenntnissen und Perspektiven zu Bestattungsriten in Süd-Großbritannien in der späten Eisenzeit. Guillaume Reich (Universitäten Neuenburg und Straßburg) fand einen „neuen und originellen Ansatz“ zur zerstörungsfreien Untersuchung von Waffen aus der europäischen Eisenzeit.
„Nachwuchsförderung ist eine elementare Investition in die Zukunft“
Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) beteiligt sich als fester Partner und gleichzeitiges Jurymitglied am Preisgeld mit 2000 Euro. Auch übernimmt das Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie einen Forschungsaufenthalt in Mainz und stellt den NachwuchswissenschaftlerInnen die umfangreiche Fachbibliothek sowie die Exponate der hauseigenen Sammlung zur Verfügung. „Die Förderung von exzellentem wissenschaftlichem Nachwuchs ist eine elementare Investition in die Zukunft. Besonders am Beginn der jungen Karrieren ist Unterstützung wichtig. Daher ist das RGZM auch seit Bestehen des „Europäischen Archäologiepreis Joseph Déchelette“ als fester Partner und Förderer mit dabei. Wir gratulieren Marielou Nordez sehr herzlich und freuen uns, Gastgeber für ihren Forschungsaufenthalt zu sein“, so die Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch.
In Kooperation mit dem französischen Kulturministerium, dem Forschungszentrum von Bibracte der Association Joseph Déchelette und weiteren Museen hat das RGZM den Archäologiepreis "Prix Européen d’Archéologie Joseph Déchelette" zur Nachwuchsförderung im Jahr 2015 eingerichtet. Benannt wurde er nach dem französischen Archäologen Joseph Déchelette (1862-1914), der als Wegbereiter der europäischen Archäologie gilt. Mit seiner Forschung zu römischer Keramik und zur Vorgeschichte setzte er Meilensteine in der Forschung. Die 2010 gegründete „Association Joseph Déchelette“ hält die Erinnerung an diesen Wissenschaftler lebendig.
Die Partner für die Verleihung des Europäischen Archäologiepreis Joseph Déchelette 2020 sind:
- das französische Kulturministerium / Generaldirektion für Kulturerbe
- das Museum für Archäologie und Bildende Kunst der Stadt Roanne / Joseph-Déchelette (F)
- das Musée d'Archéologie nationale, St-Germain-en-Laye (F)
- das Römisch-Germanische Zentralmuseum, Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie (RGZM), Mainz (D)
- Laténium, Park und Museum für Archäologie, Einrichtung der Republik und des Kantons Neuenburg (in Zusammenarbeit mit der Stiftung Maison Borel) (CH)
- die französische Vereinigung zur Förderung der bronzezeitlichen Forschung (APRAB)
- die französische Vereinigung zur Erforschung der Eisenzeit (AFEAF)
- die Prähistorische Gesellschaft, London
- die Europäische Vereinigung der Archäologen, Prag (CZ)
Weiterführende Links:
Der Blog zum Europäischen Archäologiepreises Joseph Déchelette:
https://dechelette.hypotheses.org