Gemeinsame Initiative  

Walter Bisang, Gudrun Gersmann, Mercedes Bunz, Irene Dingel, Kai-Christian Bruhn (v.l.n.r.)/Foto: mainzed (2016).

Mercedes Bunz, Gudrun Gersmann, Irene Dingel, Kai-Christian Bruhn (v.l.n.r.)/Foto: mainzed (2016).

Fishbowl-Diskussion im Museum für Antike Schiffahrt/Foto: mainzed (2016).



Erste mainzed-Veranstaltung zum Thema Digitälität und Diversität verzeichnet über 100 Teilnehmer im Museum für Antike Schiffahrt

Hochkarätige Gäste, ein diskutierfreudiges Publikum und das ansprechende Ambiente des Museums für Antike Schiffahrt (RGZM) verhalfen der ersten Veranstaltung von mainzed am vergangenen Freitag zum Erfolg. In einer öffentlichen Fishbowl-Diskussion „digitalität und diversität – die Geisteswissenschaften im Jahr 2026“ bezogen sechs international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Stellung.

Wie verändern sich die Geistes- und Kulturwissenschaften im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung? Diesem Thema widmeten sich am Freitag, 29. Januar international vernetzte Expertinnen und Experten sowie ein äußerst interessiertes und aktiv beteiligtes Publikum in dem mit über 100 Gästen voll besetzten Museum für Antike Schiffahrt. Anlässlich der Eröffnung von mainzed, dem Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften, wurde die Fishbowl-Diskussion mit dem der Mainzer Arbeitsstelle Kleine Fächer an der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) organisiert. Durch die Kooperation des Römisch-Germanischen Zentralmuseums mit Freifunk Mainz war der Zugang zu freiem WLAN während der gesamten Veranstaltung sichergestellt, sodass der Verlauf der Diskussion auf Twitter unter #mainzedZWEI16 in Auszügen nachvollzogen werden konnte.

Angeregt durch zahlreiche Fragen und Meinungen aus dem Publikum näherten sich Prof. Dr. Walter Bisang (JGU), Dr. Mercedes Bunz (University of Westminster), Prof. Dr. Irene Dingel (Institut für Europäische Geschichte), Prof. Dr. Gudrun Gersmann (Universität zu Köln), Prof. Dr. Marie-Hélène Lay (Universität Poitiers) und Dr. Uwe Schmidt (JGU) dem Thema unter verschiedenen Aspekten. So sprach Walter Bisang das Verhältnis zwischen Fachkenntnissen und technischer Affinität an und fragte, wie hilfreich westliche Technologien bei der Erforschung nichtwestlicher Kulturen sein können?
Eine mögliche „Ver-naturwissenschaftlichung“ der Geisteswissenschaften thematisierte Prof. Dr. Mechthild Dreyer, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der JGU. Und Irene Dingel stellte heraus, dass die Digitalisierung der Fächer sicherlich zu mehr Interdisziplinarität führen werde.

Kontrovers wurde über den freien Zugang zu wissenschaftlichen Daten, Thema Open Access, diskutiert. Datenmengen, zu deren Bearbeitung früher Jahre benötigt wurden, können heute in kurzer Zeit erfasst werden, wenn sie online offen verfügbar sind. Diese bereitzustellen sei jedoch teuer und erfordert eine klare Positionierung zu Fragen nach Nutzungsrechten und Vergütung.

„Algorithmen sind keine Killer von Kulturtechniken“

Im Anschluss an die über zweistündige Diskussion setzte sich Mercedes Bunz in ihrer Keynote mit dem oftmals technologiekritischen Diskurs in Deutschland auseinander. So erläuterte sie, dass dieser in Wirklichkeit gesellschaftliche Probleme adressiert – wenn etwa die übermäßige Verfügbarkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch das Smartphone beklagt wird. Stattdessen ruft sie zu einem bewussten und konstruktiven Umgang mit vorhandenen und zur aktiven Gestaltung neuer Technologien auf, die auch und gerade durch die Geistes- und Kulturwissenschaften zu leisten sei: „Algorithmen sind keine Killer von Kulturtechniken. Sie erzielen in jeder Kultur andere Resultate.“ „Wir haben heute viele Anregungen für unsere zukünftige Arbeit in mainzed erhalten“, schloss Prof. Dr. Kai-Christian Bruhn, Direktor des Zentrums, der die Veranstaltung moderierte. „Dies wird auch in unseren Masterstudiengang „Digitale Methodik in den Geistes- und Kulturwissenschaften“ einfließen, der vermutlich zum Wintersemester 2016/17 starten wird.“

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum
als eines von sechs Gründungsmitgliedern von mainzed

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum ist Gründungsmitglied des 2015 gegründeten Mainzer Zentrums für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften. mainzed ist eine gemeinsame Initiative von sechs wissenschaftlichen Einrichtungen zur Förderung digitaler Methodik in den Geistes- und Kulturwissenschaften am Standort Mainz mit dem Ziel, ein Mainzer Profil zu entwickeln.

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