Neue Publikation zum Schatzfund aus dem Stadtweinhaus in Münster (Westfalen) erschienen
Buchdaten
Anke K. Scholz
Der Schatzfund aus dem Stadtweinhaus in Münster / Westfalen und vergleichbare Schatzfunde des hohen und späten Mittelalters als archäologische Quelle
Monographien des RGZM, Band 144
1. Auflage 2018, 508 Seiten, 185 teils farbige Abbildungen, 33 Farbtafeln,
21 x 30 cm, Hardcover, fadengeheftet
ISBN 978-3-88467-307-2
Online-Anhang: Tabellen 24-78
URN: urn:nbn:de:bsz:16-propylaeumdok-40921
URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/volltexte/2018/4092
DOI: 10.11588/propylaeumdok.00004092
89,00 €
Inhalt
→ Inhaltsverzeichnis und Titelei
Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die detaillierte Analyse des Schatzfundes aus dem Stadtweinhaus in Münster / Westfalen. Mit einem Ensemble an reich verzierten Schmuckstücken ist er nicht nur einer der größten spätmittelalterlichen Schatzfunde Mitteleuropas, sondern durch die typische Fund- und Forschungsgeschichte ein Paradebeispiel für die gesamte Quellengruppe.
Durch die umfassende Auswertung des Schatzfundes, unter Einbeziehung naturwissenschaftlicher Materialanalysen, Gebrauchsspurenanalysen und goldschmiedetechnischer Untersuchungen, und die Rekonstruktion des historischen Funktionskontextes wird die traditionelle Interpretation als Hort eines jüdischen Pfandleihers erstmals hinterfragt und durch alternative Deutungen erweitert.
Der kontrastierende Vergleich mit 324 hoch- und spätmittelalterlichen Schatzfunden rundet die Studie zum Quellenwert dieser intentional deponierten Wertobjektkollektionen ab. Zeitgenössische Bild- und Schriftquellen geben Auskunft über die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, jedoch sind die Informationen nur selten direkt auf einen bestimmten Schatzfund zu beziehen. Schatzfunde sind Zeugnisse wirtschafts-, währungs- und sozialgeschichtlicher Entwicklungen sowie alltäglicher Lebensgewohnheiten, die aus der sonstigen Überlieferung nicht adäquat hervorgehen.