Neues aus den Museen 

V.l.n.r. Grußwortredner/-innen: Oberbürgermeister Michael Ebling, Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese (Vize-Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft) Univ.-Prof. Alexandra Busch (Direktorin am RGZM), Minister Konrad Wolf (MWWK), Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen und Holger Basten (Geschäftsführer des LBB); Foto: RGZM.



Richtfest für den Neubau des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz

In den 15 Monaten seit der feierlichen Grundsteinlegung ist der Rohbau für das neue Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) und Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie zügig in die Höhe gewachsen. Am 17. August 2018 wurde auf der Großbaustelle in der Neutorstraße Richtfest gefeiert. Rund 51,4 Millionen Euro investieren das Land Rheinland-Pfalz, die Landeshauptstadt Mainz und der Bund in ein modernes Haus für archäologische Spitzenforschung mit großzügigen Ausstellungsbereichen.

Voraussichtlich im Jahr 2020 soll das RGZM sein bisheriges Domizil im Kurfürstlichen Schloss Mainz sowie einen Ergänzungsbau aus den 1970er-Jahren verlassen und in den Neubaukomplex am südlichen Eingang der Altstadt einziehen. Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen betonte in ihrer Rede beim Richtfest die Bedeutung des RGZM: „Das Römisch-Germanische Zentralmuseum genießt hohes Ansehen. Der entstehende Neubau trägt diesem guten Ruf Rechnung und schafft einen repräsentativen Ort für zukünftige Forschungen und Ausstellungen. Das neue RGZM wird für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, für unsere Landeshauptstadt Mainz, für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und für das Land Rheinland-Pfalz eine Bereicherung sein.“

Archäologischer Platz in der südlichen Altstadt 

Der in Stahlbeton-Bauweise errichtete viergeschossige Rohbau imponiert mit einer Länge von 95 Metern entlang der Rheinstraße. In dem zur Neutorstraße hin rechtwinklig angesetzten Ausstellungsflügel wird künftig das RGZM auf drei Etagen und 3000 Quadratmetern seine völlig neu konzipierte Dauerausstellung präsentieren. Die vorgehängte Ziegelfassade orientiert sich am antiken römischen Mauerbild mit seinen schmalen, aufgrund der Herstellungsweise etwas rauen Ziegeln und den im Verhältnis dazu breiten Fugen. Das ist auch eine Referenz an das Forschungsfeld Wirtschaft und Technik des RGZM. Der Rotton wird auf die Fassade des benachbarten Museums für Antike Schiffahrt, das ebenfalls zum RGZM gehört, sowie die ehemalige Neutorschule abgestimmt. Sie soll in ihrem ursprünglichen Rotton wieder hergerichtet werden. Beide Gebäude begrenzen den künftigen „Archäologischen Platz“, dessen Gestaltung die Fußwegeverbindungen in die Altstadt, das Neubaugebiet am Winterhafen und in die Oberstadt berücksichtigt. Unter den mächtigen Platanen vor der Neutorschule wird es einen ruhigeren Bereich geben, der zum Verweilen einlädt.

"Der Neubau stärkt Rheinland-Pfalz als Forschungsstandort und als Ort der Wissensvermittlung"

„Die Errichtung des Neubaus ist nicht nur ein technischer Vorgang, sondern eröffnet dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum als Forschungsinstitut neue Perspektiven“, betonte Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, anlässlich des Richtfestes. Er ergänzte: „Genauso wichtig ist jedoch, dass er zu einer neuen Wahrnehmung der Vermittlungsarbeit des Museums in der Öffentlichkeit weit über den Standort Mainz hinaus führen wird. Der Neubau stärkt Rheinland-Pfalz als Forschungsstandort und als Ort der Wissensvermittlung.“

Bereits am Rohbau klar erkennbar ist der auf den künftigen „Archäologischen Platz“ ausgerichtete Haupteingangsbereich mit dem dahinter liegenden Foyer. Insgesamt steht künftig eine Nutzfläche von fast 10.000 Quadratmetern für moderne Forschungslabore und Restaurierungswerkstätten, die wissenschaftliche Bibliothek, die Sammlungen, die wissenschaftlichen Arbeitsbereiche und den wissenschaftlichen Austausch wie auch für die Publikumsbereiche mit neuer Dauerausstellung und Raum für Sonderschauen, mit Bistro und Museumsshop zur Verfügung. Der Neubau erhält großzügige Fensterflächen, die Einblicke in die Ausstellung gewähren und die optische Verbindung zwischen Innen- und Außenraum herstellen.

"Ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept" 

„Als eines der acht Leibniz-Forschungsmuseen wird das Römisch-Germanische Zentralmuseum nicht nur Schaufenster seiner archäologischen Forschung sein. Es ist vielmehr bestrebt, Menschen unterschiedlicher Herkunft, Bildung und unterschiedlichen Alters zu erreichen und den Dialog mit der Gesellschaft zu suchen“, sagte Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Vize-Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft. „Zu sehen, wie das neue RGZM nun konkrete Formen annimmt und damit den nötigen Raum für exzellente Wissenschaft und Wissensvermittlung schafft, ist wunderbar. Ich bin sehr gespannt auf die Realisierung des zukunftsweisenden Gesamtkonzepts des RGZM, das Forschung und Wissenstransfer verbindet.“

Dr. Alexandra Busch, Direktorin am RGZM, betonte: „Der Neubau bedeutet einen Quantensprung für unser Haus und dies gleich in zweierlei Hinsicht: Einerseits werden mit großzügigen Räumlichkeiten für unsere Forschungsbibliothek, Tagungsräumen sowie zeitgemäß ausgestatteten Laboren und Werkstätten für Restaurierung und Konservierung archäologischer Objekte optimale Bedingungen für die Forschung und die internationale Positionierung des RGZM geschaffen. Gleichzeitig bietet der Neubau völlig neue Möglichkeiten für den musealen Wissenstransfer des RGZM in Mainz. Hier werden wir den Besucherinnen und Besuchern Erfahrungsräume anbieten, die es ihnen ermöglichen, kulturelles Erbe und die daraus abgeleiteten Forschungen als Zugang zur Reflexion gesellschaftlicher Dynamiken und als Ressource für ihr Leben in der Gegenwart zu begreifen“.

"Mainz als einer der bedeutendsten Standorte für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Rhein-Main"

Die gesamte Baugrube erhielt gegen Nachrutschen und als Schutz gegen das hoch anstehende Grundwasser einen Verbau aus dicht gesetzten Bohrpfählen. Im Schutz des Verbaus legten Archäologen der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) 15 Monate lang Festungsmauern aus verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte frei und dokumentierten sie für die Forschung. Zu den besonderen baulichen Herausforderungen gehört es, dass unterhalb des Ausstellungsflügels die Versorgungsleitungen der Altstadt (Wasser, Gas, Strom, Kommunikation) verlaufen. Diese mussten vor dem Ausheben der Baugrube zunächst in zwei Trassen gebündelt werden. Die Bohrpfähle zur Gründung des Ausstellungsflügels wurden dann in unmittelbarer Nähe zu den Leitungstrassen eingebracht.

Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, Michael Ebling, sagte: „Das Römisch Germanische-Zentralmuseum leuchtet weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Wir können in Mainz stolz darauf sein, Heimstatt eines solchen Museums zu sein, denn mit dem neuen Haus präsentiert sich Mainz einmal mehr als einer der bedeutendsten Standorte für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Rhein-Main.“ Der Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetrauung (LBB) Holger Basten sagte: „Seit der Grundsteinlegung im Mai 2017 wurden große Herausforderungen, insbesondere bei der Gründung des Gebäudes, der Umverlegung von Leitungen und der archäologischen Begleitung gemeistert. Der heute gerichtete Rohbau gibt nicht nur einen Eindruck von der Kubatur des Bauwerks, sondern ist auch von hoher konstruktiver Qualität. Daher geht ein besonderes Dankeschön des Landesbetriebs LBB an alle unsere Projektpartner.“

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