Subsistenzstrategien mittelpleistozäner Homininen in Schöningen
Der etwa 350.000 Jahre alte Fundplatz Schöningen leitete einen Paradigmenwechsel in der altsteinzeitlichen Archäologie ein: die Funde mehrerer Speere und anderer Holzgeräte zwischen Jagdbeuteresten (Pferd) beweisen erstmals unzweifelhaft die Großwildjagd durch vormoderne Menschen.
Die Knochenfunde des Siedlungsplatzes an einem ehemaligen Seeufer im Tagebau Schöningen stehen im Mittelpunkt eines von der DFG geförderten Projekts. Es erforscht die komplexe Ablagerungsgeschichte des Fundplatzes und modelliert die menschliche Ernährung und das Siedlungsgeschehen. Schöningen gibt erstmals hochauflösende Einblicke in die funktionale Organisation mittelpleistozäner Fundstellen. Die überaus gute Erhaltung nicht nur der Tierreste, sondern auch von sonst kaum überliefertem pflanzlichen Material wirft neues Licht auf die Subsistenzstrategien in Anpassung an warmzeitliche Umwelten.
Kooperationspartner
- Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege: Dr. Stefan Winghart, Dr. Hartmut Thieme, Dr. Pascal Richter
- Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Anthropologie: Prof. Dr. Kurt Alt
- Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Geowissenschaften: Prof. Dr. Wolfgang Hofmeister
- Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Vor- und Frühgeschichte: Dr. Margarete König
- Eberhard-Karls Universität Tübingen, Institut für Ur- und Frühgeschichte: Prof. Dr. Nick Conard
- University of Amsterdam/NL, Department of Physical Geography: Prof. Dr. Herman Mücher
- University of Leiden/NL, Faculty of Archaeology: Prof. Dr. Thijs van Kolfschoten
- University of York/GB, Department of Archaeology: Dr. Kersty Penkman